Adam & Ida - Almost a Fairytale
Adam & Ida - Almost a Fairytale
Zum ersten Mal in ihrem Leben erzählen Adam und Ida Paluch einem deutschen Filmteam ihre Lebensgeschichte. Es ist eine unglaubliche Geschichte über eine lebenslange Suche nach Identität, über Verlust und Zugehörigkeit – erzählt mithilfe von künstlerischen Animationen, welche die oft nur vagen Erinnerungen der jüdischen Zwillinge illustrieren.
Dokumentarfilm | ca. 80 Min. | NDR | Hoferichter & Jacobs | 2022.Mit Unterstützung von Nordmedia, Creative Europe MEDIA, Claims Conference Hier sehen Sie einen kurzen Zusammenschnitt von einigen Aussagen und Animationen. Der ganze Film, wird erstmals am Mo., 26.09.22 um 23:35 Uhr im Ersten zu sehen sein. Hier allerdings in der gekürzten 60 Minuten Fassung. Im Jahr 2023 wird dann die Langfassung im NDR zu sehen sein.
Adam & Ida - Animationen zum Dokumentarfilm “Almost a Fairytale”
Zum ersten Mal in ihrem Leben erzählen Adam und Ida Paluch einem deutschen Filmteam ihre Lebensgeschichte. Es ist eine unglaubliche Geschichte über eine lebenslange Suche nach Identität, über Verlust und Zugehörigkeit – erzählt mithilfe von künstlerischen Animationen, welche die oft nur vagen Erinnerungen der jüdischen Zwillinge illustrieren.
Adam und Ida waren drei Jahre alt, als sie während des Holocausts getrennt wurden. Adam überlebte ein Konzentrationslager und wurde später adoptiert. Ida überlebte den Krieg versteckt bei einem polnischen Ehepaar. Beide Kinder wurden getauft, erhielten eine gefälschte Geburtsurkunde mit neuen Namen und wuchsen katholisch auf. Es schien fast unmöglich, dass sie jemals wieder zusammenkommen würden. Doch die Zwillinge hatten immer das Gefühl, dass ihnen „etwas fehlte“.
Nach einer 53 Jahre dauernden Suche, die sie rund um den Globus führte, glaubt Ida eines Tages, ihren Bruder auf einem Zeitungsfoto zu erkennen. Als sich die beiden Fremden treffen, sind sie überzeugt, sich endlich gefunden zu haben. „Wir wissen, dass wir es sind“, sagt Ida. Ist es ein Happy End? Kann die Geschichte überwunden werden?
Da das unabhängig voneinander ablaufende Leben der Beiden nicht fotografisch oder filmisch dokumentiert wurde, es also kein Material für die Dokumentation gibt, wurden wir damit beauftragt, einen Bewegtbild-Stil zu entwickeln, der die Geschichte transportieren kann. Dazu wurden uns diverse Fotos aus Adam und Idas Leben zur Verfügung gestellt, aus denen wir historisch relevante Merkmale ableiten und Gesichtszüge sowie Kleidungsstile adaptieren konnten.
Regie: Jan Tenhaven
Buch: Jan Tenhaven, Tilman Müller
Produktion: Hoferichter & Jacobs
Koproduktion: NDR, Full Glass Media
Produzent: Olaf Jacobs
Produktionsleitung: Jonas Giese
Kamera: Sven Kiesche
Kameraassistenz, Licht: Daniel Liepke
Ton: Julian Kiesche
Schnitt: Oliver Szyza
Schnittassistenz: Markus Stein
Musik: Cassis B Staudt
SprecherInnen: Irmelin Krause, Freimut Götsch (deutsche Fassung)
Mitwirkende: Adam Paluch, Ida Paluch
Redaktion: Timo Großpietsch, NDR
Fotos: Jean-Marc Giboux, Sven Kiesche
Producer Motion Design
Franz Sickinger
Creative Director Motion Design
Nico Vogelsang
Painting & Animation
Konstantin Schick, Jenny Okafor, Freya Hellwig
Animation
Jakob Wolber, Nico Vogelsang
Typography
David Turner
Zusammenstellung aller Motive als Standbilder
Painting
Um die vagen, schemenhaften Erinnerungen von Adam und Ida darstellen zu können, haben wir eine grafische Gestaltungsform erdacht, die aus impressionistischen digitalen Pinselstrichen besteht und in verschiedenen Ebenen animiert werden kann. Das Ausprobieren der verschiedenen Strichstärken und Pinselspitzen, die Auswahl der Farben und Kombination von Stilen hat uns mehrere Wochen gekostet. Die Farben passen zur Zeit, anfangs eher dunkel und entsättigt, während sie später bunter und lebendiger werden.
Jedes Motiv ist digital handgezeichnet. Teilweise wurden Gesichter, Gebäude oder Stadtsilhouetten mit Originalbildern abgeglichen.
Das Video zeigt den beschleunigten Prozess des Paintings eines bestimmten Motives anhand einer Vorlage.
Umsetzung: Bilder, Skizzen und Designentwicklung
Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie wir uns durch eigene Fotoaufnahmen der Gestaltung eines bestimmten Motives genähert haben.
Eine Erinnerung Idas war es, von ihrer Tante im Ghetto über einen Zaun in die Arme ihres späteren Ziehvaters gehoben worden zu sein. Da dieser Moment natürlich nicht fotografisch festgehalten wurde, haben wir diese Szene so fotografiert, wie sie in unseren Köpfen aussah und danach weiter in Photoshop an Ausschnitt und Perspektive gearbeitet. Am Ende wurde diese Vorlage dann für das finale Painting genutzt.
Vorher und Nachher
Animation
Es gibt verschiedene Arten von Animationen in diesem Projekt. Ursprünglich war geplant, verschiedene Zustände aus Videos zu painten und diese von dem Open Source-Programm EBSynth zu einem Video interpolieren zu lassen. Diese Technik hat aber nur bei bestimmten Motiven zu brauchbaren Ergebnissen geführt und war aufgrund der eigens zu erstellenden Videoaufnahmen sehr zeitintensiv. Daher haben wir sie nur sehr gezielt eingesetzt.
Der Großteil der Animationen besteht aus Motiven, die in mehreren Ebenen gemalt wurden. Diese Ebenen wurden dann in einem 3D-Raum in dem Programm After Effects platziert und auf verschiedenen Achsen und in verschiedenen Geschwindigkeiten bewegt. Zusammen mit kleineren Effekten und digitaler Tiefenschärfe ergeben sie die finale Szene.
Bei bestimmten Motiven sind Augen oder Gliedmaßen animiert, in manchen Szenen bewegt sich der Lichteinfall, in anderen findet die Bewegung ausschließlich über die Verschiebung der einzelnen Ebenen im 3D-Raum statt.
Kurz erklärt
+ Was versteht man unter Tiefenschärfe?
Abhängig von den Einstellungen der Blende und Brennweite am Objektiv einer Kamera verändert sich der Bereich im Bild, der scharf dargestellt wird. Dieser Bereich wirt als Tiefenschärfe bezeichnet.
+ Impressionistisch? Was soll das heißen?
In der Kunst beschreibt der Impressionismus einen Stil, bei dem Künstler versuchen, den Moment und das Licht so darzustellen, wie sie ihn gerade wahrnehmen, ohne alles genau und realistisch abzubilden. Man bezeichnet etwas als impressionistisch, wenn es wie ein Eindruck oder eine Stimmung wirkt, anstatt viele Details zu zeigen.
+ Gute Gründe sich ein Video erstellen zu lassen.
Es gibt viele Gründe ein Video erstellen zu lassen – und alles Gute! Eine Studie von Forbes zeigt, dass 52% der Führungskräfte wöchentlich Videos im Kontext der Arbeit konsumieren. Und die Investition lohnt sich. Nach eMarketer sagen ebenfalls 52% von Marketing-Profis weltweit, dass Video im Vergleich zu anderem Content der Typ mit dem besten ROI ist.
+ Was ist ein Motiondesign-Studio wie PicPacker?
Motiondesign beschreibt eine designorientierte Herangehensweise an Film. Als Filmagentur liefern wir Vermarktungsstrategien, Konzepte und Texte. Ist ein Drehbuch fertig, liefert der Motiondesigner die richtige visuelle Ausdrucksform und legt fest, ob z.B. ein Dreh oder eine illustrative Animation das Richtige ist. Filmproduktionen liefern diese Expertise nicht und verkaufen all zu gern nur das was ihnen auch liegt. Bei PicPacker arbeiten diplomierte Kommunikationsdesigner, die diese wichtigen gestalterischen Entscheidungen mit unseren Kunden in der Beratung treffen. Film ist unser Handwerk und Design ist unsere Passion. Nur so bekommen Sie ein Video, dass ihrem Kommunikationsauftrag gerecht wird.